Kusen von Taiun JP Faure – April 2018
Die Sonne scheint ohne Ego, der Regen fällt ohne Ego, das Universum dreht sich ohne Ego. Der Mensch, wenn er ohne Ego lebt, wird Buddha genannt.
Bewegungslos sitzend, die Atmung kommt und geht frei, die Gedanken kommen und gehen frei. Das ist es was wir im Zazen praktizieren, ohne zu suchen, wie wir uns selbst darstellen können, ohne zu suchen wie wir uns das was uns umgibt vorstellen können – die Erfahrung des bewegungslosen Sitzens akzeptieren.
Wenn man sich nicht mit dem beschäftigt, was im Bewusstsein erscheint, wenn man sich nicht mit den Gedanken die kommen und gehen beschäftigt, dann bleibt man im erweckten Zustand, im Buddhazustand.
Allerdings muss man das Vertrauen haben, dass wenn wir uns mit der puren Existenz begnügen – ohne Ego, dass wir unsere Zeit nicht verlieren, unser Leben nicht verschwenden.
Diese Erfahrung zu Leben ohne sich abzustützen – auf was auch immer – ist fundamental um die Situationen zu akzeptieren in die man kommt: um Trennung zu akzeptieren, um Alter und Altersschwäche zu akzeptieren, um schwierige Situation wie Krankheiten zu akzeptieren, um die totale Auslöschung, die man Tod nennt, zu akzeptieren. Sie ist fundamental um der Situation der Menschheit gegenüberzutreten. Diese Erfahrung der puren Existenz zu machen ist fundamental.
Vom Moment an, wenn man die Wohlbegründetheit von Zazen in unserem menschlichen Leben versteht kann man es wahrhaftig praktizieren, indem man bewegungslos bleibt, im Gleichgewicht, ohne sich mit dem zu beschäftigen was im Bewusstsein erscheint, dem was im Bewusstsein vorbeizieht.
Wenn wir geklärt haben was Zazen ist, was wir in Zazen machen, dann fällt man nicht mehr in den Schlaf und auch nicht in geistige Agitation. Dies verlangt ein totales Vertrauen in Zazen.
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