Indem wir die Gebote praktizieren, können wir den erweckten Zustand in allen Aspekten unseres Lebens beibehalten. Unsere Praxis lädt uns ein, den Egoismus beiseite zu legen und den Fokus auf den Anderen zu legen durch Respekt, durch Kooperation und durch Wohlwollen.
Buddhismus zu praktizieren bedeutet, alle Lebensformen, unsere und die aller Existenzen in aller Tiefe zu respektieren.
In einem Kloster zu leben bedeutet nicht, von der Welt abgeschnitten zu sein. In Kanshoji wurden im Laufe der Jahre viele Verbindungen zur lokalen Bevölkerung geknüpft.
Die Sangha, einer der drei Schätze des Buddhismus, umfaßt Dojos, die mit dem Kloster verbunden sind, und Praktizierende aus vielen Ländern. Sie kommuniziert mit der Sangha des europäischen und internationalen Buddhismus, soweit dass sie in der großen Sangha aufgeht, die die gesamte Menschheit umfaßt.
Durch die Medien und sozialen Netzwerke wollen wir mit so vielen Menschen wie möglich kommunizieren, um die Lehre und die Werte des Buddhismus allen bekannt zu machen, insbesondere jungen Menschen auf der Suche nach dem Absoluten, die einen authentischen spirituellen Weg suchen.
Kanshoji ist ein Kloster, in dem Gleichberechtigung ein ständiges Anliegen ist, unabhängig von unseren Unterschieden in Art, Geschlecht, Nationalität, Rasse. Keine Funktion ist für ein bestimmtes Geschlecht reserviert. Egal, wie jeder sich selbst definiert, das Wichtigste ist, sich selbst und andere mit seinem Buddha-Auge zu sehen, einem Auge des Verständnisses und des Wohlwollens.
Meister Deshimaru sagte: „Die Schüler müssen sich in Tiefe harmonisieren, wie die Milch und der Honig, und so eine schöne und starke Atmosphäre schaffen. […] Im Kloster lernt man respektvolle geistliche Freunde kennen; alle zusammen praktizieren das kostbare Zazen. Außerdem darfst du nie ihren guten Einfluß vergessen, der ewig ist und wichtiger ist als der der Familie. […] In Freundschaften, die entstehen, muß eine strikte sexuelle Moral eingehalten werden.“
Die Praxis des Buddhismus muß für alle zugänglich sein. Diejenigen, die die Mittel haben, werden ermutigt sie denen zu geben, die nur wenig haben. Diejenigen die den Wert des Buddhismus erkennen, geben bereitwillig denen, die etwas brauchen, damit sie praktizieren können.
Neben dieser Form des Gebens hat jeder immer etwas anzubieten: seine Zeit, sein Können, seine Lebensfreude. Das Geben ohne den Geist des persönlichen Profits ist eine wesentliche Praxis im Buddhismus.
Die Zukunft der Menschheit hängt von unserer Bereitschaft zu geben und zu teilen ab: von ganzem Herzen zu geben, mit Dankbarkeit zu empfangen.