Anstatt die Gedanken herumschweifen zu lassen, anstatt seinem eigenen Wahnsinn freie Bahn zu lassen – bitte: Bringt eueren Geist in euren Körper zurück. Kehrt zu eurem Normalzustand zurück, wo die Gedanken auf dem Spiegel entlanggleiten, ohne anzuhaften. Manche sagen mir: „Das ist Alles? Gibt es nichts anderes zu tun?“ Ja, das ist Alles. Es gibt nichts anderes zu tun. Aber immer noch müsst ihr es wirklich wollen.

Manchmal, ohne es zu bemerken bleibt, man in seinen Fehlern verhaftet. Unser innerer Dämon möchte in den Fehlern ausharren. Da wir ein menschliches Wesen sind, sind wir sicher, dass wir eines Tages die schmerzhafte Erfahrung des Verrats, des Konflikts, der Schlechtigkeit der Dinge machen. Demgegenüber müssen wir einen freien Geist behalten, einen Geist, der an nichts anhaftet. Die Lehre Buddhas geht das an aber wir verharren in unserem Zorn und in unserem Groll. Die Schmerzen, die man uns antut, möchten wir dem zurückgeben, der sie verursacht hat und so behält man die Schmerzen im Herzen. Aber es ist, als ob wir die glühenden Kohlen behalten, um sie auf jemanden zu werfen: Am Ende sind wir es die uns verbrennen. Also muss man loslassen und aufgeben bevor man sich verbrennt. Der Buddha sagt:

„Er hat mich geschlagen, er hat mich bestohlen, er hat mich verletzt…“
Gebt diese Gedanken auf. Lebt in der Liebe.

Auch wenn man es nicht erreicht diese innere Wut aufzugeben, diesen Hass, wenn man es nicht schafft diese Schuld aufzugeben, wenn man es nicht schafft diesen Hass in sich aufzugeben, dann sollten wir nachdenken. Wir müssen uns daran erinnern, dass Buddha gesagt hat:

Der Hass ist niemals vergangen mittels des Hasses

Aber genauso für die Traurigkeit, die Arroganz… Solche Gefühle in seinem Herzen zu erhalten, das ist sich schlecht zu behandeln, das ist sich Schmerz zuzufügen. Buddha schreibt:

Erinnere dich daran wer du wirklich bist. Wisse, dass in dir ein großes und gnädiges Herz zuhause ist.

Das heißt ein weites und grenzenloses Bewusstsein. Nachdenken, das heißt verstehen, dass es am Ende wir selbst sind die uns Schmerzen zufügen im Ausharren in der Wut und in der Abneigung. Auch ist es die erste Sache zu sehen, dass wir zu oft von unguten Gefühlen angetrieben werden. Folglich müssen wir uns selbst vergeben: Die Selbstquälerei, die Beschuldigungen, den Hass in sich aufzugeben. Wissen wie man verzeiht. In der Bhagavadgita steht geschrieben:

Wenn ihr die Rechtschaffenden sehen wollt, schaut bei denen die verzeihen können.

Wenn man sich selbst verzeihen kann für die Fehler, für die schlechte Behandlung, die man sich zugemutet hat und die man anderen zugemutet hat, dann kann man auch den anderen verzeihen. Das Verzeihen ist vor allem eine Befreiung, das Gewicht von uns zu nehmen, das uns das Herz gebrochen hat.

Denkt darüber nach. Das heißt nicht, dass man die Augen verschließt, eher im Gegenteil.

Bleibt nicht in eurem Hass, in eurer Angst, in eurer Traurigkeit verhaftet. Ihr tut euch nur selbst weh, aber es sind auch die anderen, denen ihr weh tut. Wenn ihr eure Wut auf andere loslässt, verhindert ihr, dass derjenige sich weiterentwickelt und sich befreit. Und vor allem schließt ihr ihn aus eurem Herzen aus. Ihr werdet klein und jämmerlich.

Der Normalzustand ist, wenn alles immerzu und für immer vorbeigeht, alles gleitet in den leeren Himmel. Wenn das nicht der Fall ist, dann verschließt ihr euer Herz freiwillig. Ihr behaltet die Wut und den Hass, um ihn eines Tages dem anderen zurückzahlen zu können. Ihr verbleibt in der falschen, schlechten Richtung. Seht dies und hört auf euch zu beschweren.

Wenn ihr die Rechtschaffenden sehen wollt, schaut bei denen die verzeihen können.

Sich selbst verzeihen, anderen verzeihen – So kann man zum Normalzustand zurückkehren, zur wahren Liebe – das Herz offen.

Taiun JP Faure, Januar 2023

 

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