Buddhistische Zeremonien
die im Kloster Kanshoji praktiziert werden
Jede buddhistische Zeremonie wird zu Ehren Buddhas praktiziert, um allen Existenzen zu Helfen.
Auf diese Weise bringen wir unsere Dankbarkeit zum Ausdruck und können dem Universum die Verdienste unserer Praxis zurückgeben.
Die Zeremonien sind der Ausdruck der versammelten Praktizierenden und tragen zu deren Harmonie bei.
Die Sutras, die während der Morgenzeremonie gesungen werden, sind aufeinanderfolgend dem Buddha und allen Existenzen, der Linie der Patriarchen und den Gründern des Klosters gewidmet.
Der Tradition folgend finden während des Ausbildungsretreats die Mittags- und die Abendzeremonie statt.
Die buddhistische Zeremonie für einen Neuanfang :
Seine Fehler zu erkennen ist eine Praxis des Erwachens; sie zu akzeptieren ist befreiend.
Einsicht zu üben bedeutet, sich seiner Verantwortung als menschliches Wesen anzunehmen. Es bedeutet, sich von unseren Illusionen zu befreien, um mit einem offenen, verfügbaren Geist in die anschließende Situation zu gehen. Von diesem Punkt aus können wir in der Welt mit Weisheit und Mitgefühl handeln.
Sutra der Reue
Alle schlechten Taten, die ich seit Anbeginn der Zeit begangen habe,
die aus Begierden, Wut und Unwissenheit entstanden sind,
die durch meinen Körper, meinen Mund und mein Bewusstsein erzeugt wurden,
all dieses schlechte Karma, das ohne Anfang ist,
erkenne ich jetzt an und bereue es.
Diese sind die schönsten buddhistischen Zeremonien. Sie ehren die wichtigsten Patriarchen der Zen-Schule – Buddha, Bodhidharma, Meister Dôgen, Meister Keizan – und den ersten Gründer des Tempels.
Anlässlich des Eintritts ins Nirvana des Gründers unserer Schule, des ursprünglichen Meisters Shakyamuni Buddha, bringen wir unsere Dankbarkeit für sein tiefes Mitgefühl zum Ausdruck.
Wir bieten die Verdienste dieser Zeremonie an, damit das Licht der buddhistischen Lehren die Menschen von Leid befreit.
In dieser Zeremonie waschen wir symbolisch das neugeborene Buddha-Kind und erinnern uns daran, dass die buddhistische Praxis unseren Geist vom Schleier der Illusionen reinigt.
Meister Taisen Deshimaru war der erste Meister, der die Zen-Praxis nach Europa brachte. Ohne ihn würde keiner von uns Europäern den Zen-Buddhismus praktizieren.
Jedes Jahr am 30. April, seinem Todestag, drücken wir ihm unsere Dankbarkeit aus.
Meister Dôgen (13. Jahrhundert) und Meister Keizan (Ende 13. bis Anfang 14. Jahrhundert) werden zusammen mit Buddha Shakyamuni als die Gründer der Sôtô-Zen-Schule angesehen. Wir würdigen sie mit dieser majestätischen buddhistischen Zeremonie.
Wie die Wellen des großen Ozeans und die Wolken des weiten Himmels,
erreicht uns ihr Einfluss.
Mögen sie, wie die Sonne und der Mond,
alle Orte der Praxis unserer Schule erleuchten.
und ihr Mitgefühl an die Menschen weitergeben.
Bodhidharma (japanisch: Daruma) ist der 28. Patriarch unserer Schule und der erste chinesische Patriarch.
Seine Begegnung mit dem Kaiser von China blieb in Erinnerung: Angesichts der Unfähigkeit des Kaisers, die wahre buddhistische Lehre zu verstehen, blieb Bodhidharma neun Jahre lang mit dem Gesicht zur Wand sitzen.
Shakyamuni Buddha saß in Stille, unbeweglich und absichtslos in Zazen und kehrte zum reinen Dasein zurück, unverfälscht von aller Verwirrung, Gier und Abneigung: Dies wird als Erwachen bezeichnet.
Diese Zeremonie bildet den Abschluss eines einwöchigen Schweige-Retreats, in dem wir die Erfahrung des Buddha erneuern.
Die zenbuddhistischen Mönche der Linie Sôtô werden oft gerufen, um dem Verstorbenen die letzte Ehre zu erweisen und so die Angehörigen bei der Trauerarbeit zu unterstützen; sie erinnern bei dieser Gelegenheit an die Bedeutung des Lebens und des Todes.
(zum Artikel über die Zeremonie zu Ehren von Francis Lopez)
Ojukai ist eine der wichtigsten buddhistischen Zeremonien. Sie ist für denjenigen, der an ihr teilnimmt, der erste Schritt auf dem buddhistischen Weg.
In der Sôtô-Zen-Schule dauert diese Veranstaltung fünf bis sieben Tage.
Hauptaspekte dieser Zeremonie:
– Würdigung der Linie der Patriarchen von Buddha bis zum gegenwärtigen Lehrer der Grundsätze.
– Die Hinwendung zu den Drei Schätzen – Buddha, Dharma, Sangha.
– Einsicht: Die Unendlichkeit unserer kleinen Fehlfunktionen erkennen.
– Die Unterweisungen empfangen.
Diese buddhistische Zeremonie fand vom 1. bis 5. Juni 2019 zum ersten Mal in Kanshoji statt.
Diese Zeremonie ist jedem gewidmet, der an einer schweren physischen oder psychischen Krankheit leidet. Sie soll sein Leiden lindern und ihm helfen, den Frieden des Geistes wiederzufinden.