Buddha sagt uns, dass es in unserem tiefsten Inneren einen Zustand des Friedens gibt, eine Zufriedenheit, in der nichts fehlt. Dieser Zustand ist nicht von unseren Besitztümern abhängig und verleiht dem Dasein die reine Freude, welche diesem inne wohnt.
Zwar können Menschen von illusorischen und kurzlebigen Glücksgefühlen angezogen werden, die ihren Geist in Beschlag nehmen, doch gibt es auch ein Glück, das nicht unterschätzt oder vergessen werden darf, wie es unsere Gesellschaften tun. Dieses Glück hängt nicht von materiellem Reichtum ab, sondern ist unser wahrer Reichtum, der Reichtum der Liebe, des Teilens und der Zusammenarbeit mit anderen.
Auch wenn wir verstehen können, dass das Glück, von dem Buddha spricht, beneidenswert ist, wissen nur sehr wenige, wie sie es erreichen können. Und selbst wenn sie es wüssten, tun nur wenige das Richtige, um es zu erreichen. Dieser Frieden, der in unserem tiefsten Inneren existiert, in dem nichts fehlt und nichts zu viel ist, dieser Zustand der Fülle, in dem die drei Gifte (Unwissenheit, Gier, Abneigung) nicht vorhanden sind, dieser Zustand des tiefen Friedens wird zugunsten falscher Verhaltensweisen aufgegeben, an die wir uns seit sehr langer Zeit gewöhnt haben. Denn seit Urzeiten sind unsere Gedanken, Worte und Taten von Unwissenheit, Gier und Abneigung durchdrungen.
Es geht nicht darum etwas herzustellen, das außerhalb von uns liegt oder außergewöhnliche und übermenschliche Fähigkeiten erfordert – sondern ganz einfach darum, unser Fehlverhalten in jeder Situation unseres Lebens Schritt für Schritt aufzugeben. Natürlich können wir unser Fehlverhalten nur dann aufgeben, wenn wir es sehen.
Eine richtige Haltung einzunehmen und den Einflüssen der drei Gifte zu widerstehen, wird als Praxis des Weges bezeichnet. Sie wird im unbeweglichen Sitzen ausgeführt, ohne nach etwas Bestimmtem zu streben, wie es Buddha Shakyamuni zu seiner Zeit getan hat. Dies ist die Zazen-Praxis. Der Geist, der sie erfüllt, ist der Geist, der rein ist von jeglicher Unruhe und mentaler Verwirrung – und damit auch von jeglicher Gier und Abneigung. Dieser Geist hält in jedem Augenblick Einzug in das tägliche Leben, wie auch immer dieses geartet ist. Das ist die Zen-Praxis, wobei Zazen die Wurzel der Zen-Praxis ist.