Ein ausserordentlicher Anlass fand zum ersten mal in seiner traditionellen Form in Europa, im Zen Tempel La Gendronnière, statt. Knapp 150 Mönche, Nonnen und Laien haben dabei während fünf Tagen in fortwährender Praxis (Zazen, Zeremonien, Unterweisungen, ritualisierte Mahlzeiten) gelebt und zum Schluss die Gelübde des Zen Sôtô (ju = erhalten; kai = Gelübde) erhalten.
Der Meister der Gelübde war Dônin Minamizawa Roshi, vize-Zenji von Eiheiji und Gründer von Kanshoji. Eine Delegation von etwa 30 herausragende Mönche, darunter auch Meister Komei Nara, Präsident der Komazawa Universität, haben ihn dabei begleitet.
Etwa 100 Leute – Mönche und Laien – kamen um diese Veranstaltung zu unterstützen und um alle notwendigen materiellen Aufgaben zu bewältigen.
Jeden Tag fanden Unterweisungen und informelle Treffen statt welche es erlaubten, auf die Zweifel und Fragen aller, welche die Gelübde empfangen werden, einzugehen. Dank dem konnten sie sich voll und ganz mit offenem Herzen der Praxis der Zeremonien widmen. Tag für Tag vertiefte sich der Glaube und lichteten sich die Gesichter… das Herz war da und die Magie war am Werk. Neben der Schönheit und Tiefe der Zeremonien war es die Liebenswürdigkeit der leitenden Mönche, welche die letzten Reserven wegschmelzen liessen.
Heute wissen wir, dass beides, die Praxis von Zazen wie auch die Praxis der Zeremonien, wie sie das Zen Sôtô vorschlägt, zusammen zu unserer Buddhadimension führen – und dass diese Praxis alle Menschen, von welcher Kultur auch immer, betrifft.