Man kann aus allen möglichen persönlichen Gründen beginnen zu praktizieren: Um mehr Erfolg im Leben zu haben, um seine Gesundheit zu verbessern, um seine intellektuellen Fähigkeiten zu erweitern… Tatsächlich verwechselt man am Anfang des Buddhawegs oft diesen mit einem Weg der persönlichen Entwicklung.
Aber bald stellen sich andere, tiefere Fragen zum Sinn des Lebens: Was machen wir auf der Erde? Wie mache ich es dass ich mein Leben nicht verschwende? Wie kann ich besser Leben ? Wie kann ich mich in Einklang mit der Realität setzen? Was ist die Realität? Alle möglichen Arten von Fragen. Und sicher: Wenn man weiter praktiziert, dann erscheinen Antworten.
Was es auch ist, es ist nicht durch das Verfolgen eines persönlichen Ziels, auch nicht durch das Verfolgen einer Freiheitsbegierde, dass wir Anworten finden. Es ist vielmehr durch das Praktizieren eines offenen Geistes und durch das Praktizieren der vereinigenden Absorption in jeder Situation. Alle Dinge die uns zufallen mit ganzem Herzen machen, so wie sie gemacht gehören, ohne etwas für sich zu erwarten, das ist die erhabenste Antwort. Diese Haltung kann nur aus dem Inneren kommen, nachdem man seinen Geist geklärt hat und alle Arten von Illusionen abgeworfen hat. Dies ergibt sich in jedem Moment, indem man seinen Blick nach Innen richtet.
Meister Kodo Sawaki hatte die Gewohnheit während Zazen seine Schüler anzufahren wenn sie schliefen, träumten oder ihren Gedanken folgten: „He! Du da! Was fabrizierst du? Welche Illusionen fabrizierst du gerade?“
Den Körper und den Geist einen und alle unnötigen Spannungen sehen die uns leiden lassen. Entfernt sie! Von dem Moment an wo ihr alle Spannung im Körper fallen lässt, alle Absichten des Geistes, erscheint und wächst eine korrekte Haltung. Macht euch nur frei von allem Unnützen. Das ist keine gewöhnliche Praxis, das ist die Praxis von Zazen. Tretet nicht in die Unbeweglichkeit und in die Stille ein mit euren alten Gewohnheiten.
Die korrekte Haltung kommt nicht von Aussen, sie wird nicht vom Geist beeinflusst. Es ist nur durch die Vereinigung von Körper und Geist, indem man seinen Geist an jeden Punkt der Haltung bringt. Indem man alles Unnütze entfernt. So wird die korrekte Haltung aus dem Inneren geboren, wie ein Schmetterling aus seiner Verpuppung.
Dies verlangt eine große Feinfühligkeit, eine große Aufmerksamkeit, eine totale Unbeweglichkeit, eine perfekte Stille. Ohne Absichten. Diese Praxis ist für jeden zugänglich, sie ist universell: Sich auflösen vor der ultimativen Realität.
Taiun JP Faure, Juni 2022
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