Kusen von Taiun Jean-Pierre Faure, Abt von Kanshoji, Juli 2016
Zur Stille zurückkehren ist eine universelle Praxis. Zur Stille, zum ursprünglichen Geist zurückkehren.
Die Stille, von welcher Buddha spricht, ist nicht die Stille der Mafia. Es ist die Stille der erhabenen Einsamkeit, in welcher jegliches inneres Geplapper aufhört.
Zur Stille zurückkehren heisst, sein Herz für alle Wesen öffnen, uns der Wirklichkeit die uns umgibt öffnen, sich von der Wahrheit erfassen lassen. In diesem erweckten Zustand erklingt das Universum in uns, sind wir über alles informiert, auch wenn wir uns dessen nicht bewusst sind. Wir sind aus dem Innern standhaft und gut geschützt. Wir suchen keine Hilfe mehr ausserhalb, wir hören auf, bei anderen zu betteln, wir verstehen dass nichts fehlt, dass es genügt sein Herz zu öffnen. Im Buddhismus spricht man von den „zehn Kräften der Erweckung“; sie sind nicht ausserhalb zu suchen, sie entspringen unserer intimen Praxis.
Wenn wir uns der Stille, dem ursprünglichen Geist, zuwenden, sind wir ohne Angst oder Hass. Da können wir der Welt, den Andern, ein schönes, mildes Gesicht, ein liebendes und mitfühlendes Herz schenken.