Meister Dôgen schreibt :
Die Buddhas und die Patriarchen haben Blut und Wasser geschwitzt.
Wie können wir uns einfach davon befreien wollen die Anstrengungen zu leisten?
Wir, die wir so weit von dem normalen Zustand entfernt sind, wie können wir zum Normalzustand zurückkehren ohne Anstrengungen unternehmen zu wollen? Die Patriarchen sind Menschen wie wir, aber sie haben sich vom Griff der drei Gifte befreit durch eine ehrliche, exakte und kontinierliche Praxis.
Diese kontinuierliche, ehrliche und verantwortungsvolle Praxis ist leicht, wenn wir von den drei Giften errettet und befreit sind. Betrachtet die Energie, die die Vögel aufwenden wenn sie sich um ihre Kleinen kümmern: Vom Morgen bis zum Abend zeigen sie eine totale Aktivität. Das kommt daher, dass sie sich im Normalzustand befinden. Sie geben alle ihre Zeit, all ihr Leben um die Kleinen aufzuziehen. Wenn die Kleinen dann davonfliegen, erhalten sie keinerlei Dank.
Meister Dôgen hat ein Kapitel geschrieben, das sich Maku mozo nennt: Nicht das Schlechte tun. Er erklärt, dass man am Anfang große Anstrengungen unternehmen muss, um sich die Lektion selbst zu erteilen. Man muss sich engagieren, sein Engagement respektieren, fortlaufend Anstrengungen unternehmen, bis zu dem Tag, so sagt er, wo das Schlechte nicht mehr begangen wird, ohne Anstrengung: Das ist der Normalzustand. Die Aktivität wird total, ohne Flüchtigkeit, ohne Nachlässigkeit, ohne Gier und ohne Abneigung.
Als Zusammenfassung schreibt Meister Dôgen:
Erwartet keine einfache Praxis.
Allerdings, wie wenn ihr eine Nuß knackt und die Schale entfernt:
Es ist schwierig, aber die Freude kann nicht größer sein.
Erwartet keine einfache Praxis – zumindest am Anfang. Am Anfang, das heißt solange wir noch nicht den Normalzustand wiedergefunden haben.
Es ist keine große Gelehrtheit durch die man sich befreit. Es ist auch nicht durch eine strenge Disziplin. Es ist durch eine Beherrschung der Geistesaktivitäten, das heißt indem man Körper und Geist vereint und alle Dinge mit ganzem Herzen macht, in allen Situationen die uns zuteil werden, die der Himmel uns sendet.
Taiun JP Faure, September 2022
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