ANGO
Zeitraum intensiver Praxis für die Ausbildung der Mönche. Durch eine solidarische Praxis, in der man, sich selbst vergessend, den anderen große Bedeutung beimisst, wendet man sich unbewusst, natürlich und von selbst dem Leben Buddhas zu, dem ursprünglichen Zustand von Körper und Geist.
BODHISATTVA
wörtlich „das Wesen welches sich erweckt“
Das Wesen, welches sich durch seine Praxis erweckt und dadurch allen Wesen hilft. Deshalb sind alle seine Handlungen unbewusst und natürlich durch das Mitgefühl bestimmt und durch die Weisheit unterstützt. Der Bodhisattva verzichtet auf seine eigene Befreiung solange nicht alle Wesen gerettet sind. Sein Glaube beruft sich auf: „Zusammen, alle zusammen…“
DHARMA
Die Offenbarung der Realität, das natürliche Gesetz des Universums. Es steht über den Gesetzen der Menschen, unsere Welt wird von ihm bestimmt und es leitet alle Existenzen. Buddha hat sich zu diesem Gesetz erweckt und hat anschließend diese Erweckung unterwiesen und weitergegeben. Deshalb nennt man auch die Unterweisung der Meister und Patriarchen, welche die universelle Wahrheit ausdrückt, Dharma.
DOJO
wörtlich „Raum des Weges“
Raum in dem man Zazen praktiziert. An einem ruhigen Ort im Herzen des Klosters gelegen, der für die Besinnung der Zazen-Meditation geeignet ist.
GENMAI
Reissuppe die man jeden Morgen nach dem Zazen zu sich nimmt. Die Genmai essen ist eine Zeremonie. Nach dem Rezitieren des Sutras essen wir in Stille und großer Konzentration.
KAI
Buddhistische Gelübde, die unser Leben steuern und uns zu einem rechten Leben führen: rechte Worte, rechte Handlungen, rechte Lebensumstände… Den Gelübden folgen hilft uns eine aufrichtigere Beziehung zu den anderen Existenzen aufzubauen und unsere Verantwortung für die Welt auszudrücken.
KESA
von Sanskrit KASAYA : „Erdfarben“
Ursprünglich ist das Kesa das Gewand Buddhas, der alte Lumpen sammelte, diese gewaschen und mit Erde eingefärbt hat (woher seine Farbe stammt), behutsam Stich für Stich zusammengefügt hat und dann dieses Gewand angezogen hat. Seither wurde das Kesa von Meister zu Schüler weitergegeben und wurde das Symbol des Mönchs, der Überlieferung und der Unterweisung. Das Nähen des Kesa unterliegt sehr genauen Regeln welche aus der Tradition kommen. Im Allgemeinen näht man es selbst in einer großen Konzentration welche dem Geist des Zazen entspringt. Der Mönch schützt das Kesa, respektiert es und trägt es während Zazen.
KUSEN
Mündliche Unterweisung, welche vom Meister während Zazen seinen Schülern gegeben wird. Es ist weder Erklärung, noch Vortrag, noch Literatur. Die Sätze sind einfach, kurz und direkt. Das Kusen richtet sich direkt an das Herz des Schülers, an seinen tiefen Geist und nicht an seinen Verstand. Deshalb ist es nicht ein Text den man liest, es entspringt direkt der Praxis und dem tiefen Geist des Meisters. Nur ein authentischer Meister der Übermittlung kann das Kusen aus der Tiefe der universellen Wahrheit schöpfen.
MONDO
Gelegenheit für den Schüler dem Meister Fragen über Aspekte der Unterweisung und deren Verwirklichung im täglichen Leben zu stellen über Punkte die er in seiner Praxis noch zu klären hat. Es findet nach dem Zazen mit der ganzen Sangha im Dojo statt.
ORYOKI
Set von Schalen, die den Mönchen und Nonnen bei ihrer Ordination überreicht werden. Ursprünglich erbettelten die Mönche ihre Nahrung in diesen Schalen. In den Oryoki zu essen ist eine traditionelle Zeremonie, in deren Verlauf wir uns auf jede Geste konzentrieren und das Essenssutra rezitieren, das unsere Dankbarkeit gegenüber der Nahrung ausdrückt.
RAKUSU
Das Rakusu ist ein kleines Kesa, welches im täglichen Leben von Mönchen, Nonnen und Bodhisattvas getragen wird.
SANGHA
Gemeinschaft der Praktizierenden der Lehre Buddhas.
SAMU
wörtliche „durch Arbeit dienen“
Die uneigennützige Aktivität im Dienste der Sangha welche die Aufgaben des täglichen Lebens im Kloster betrifft: Kochen, Putzen, Gartenarbeit, Abwaschen, etc… Man praktiziert die Arbeiten in der Konzentration und Stille des Geistes. Diese spirituelle Praxis erhält den erweckten Geist des Zazen in den Alltagsaktivitäten.
SESSHIN
wörtlich „Konzentration des Herz-Geistes“
Im täglichen Leben im Kloster ist die Praxis auf ein Morgen- und ein Abendzazen und die Aktivitäten des täglichen Lebens aufgeteilt. Ein Sesshin ist vollständig auf das Zazen und die Unterweisung (kusen, teisho, mondo, …) ausgerichtet. Es ist ein Rückzug in uns selbst in der Stille und der Konzentration, ohne deswegen von den Anderen getrennt zu sein, da wir alle gemeinsam praktizieren. Sesshin bedeutet, mit sich selbst intim zu werden und unser tiefes Wesen – die Buddhanatur welche vom ganzen Universum geteilt wird – zu berühren.
SHIHO
Das Zen wurde immer ausserhalb der Schriften von Meister zu Schüler weitergegeben. Dies erfolgt seit Buddha Shakyamuni vor 2600 Jahren. Das Shiho ist die Bestätigung dieser Weitergabe, welche die Authentizität der Unterweisung garantiert.
SHOSAN
Der Meister spricht in Gegenwart der Schüler bei einer Tasse Tee frei über das Dharma. Man kann dabei Themen der Unterweisung aufgreifen oder Fragen bezüglich des täglichen Lebens im Kloster stellen.
SUTRA
wörtliche „Leitfaden“
Die Sutras sind die Unterweisung Buddhas, welche von seinen Schülern niedergeschrieben wurde. Man studiert sie um die Praxis zu beleuchten und rezitiert sie während den Zeremonien.
TEISHO
Der Meister spricht einen Punkt des Dharma an und bespricht und entwickelt ihn in Form eines Vortrags.
ZAZEN
wörtlich „in Einkehr sitzen“
Die Essenz, die Wurzel der Zen-Praxis. Sitzend, die Beine gekreuzt, der Rücken gerade, eine lange, tiefe, ruhige Ausatmung. Indem wir alle Gedanken vorbeiziehen lassen, beruhigt sich der Geist und wird klar. Der Geist wird frei und erreicht ein weites Bewusstsein. Zazen ist die Haltung der Erweckung Buddhas. Es ist die Rückkehr zum Normalzustand von Körper und Geist, in Einheit mit allen Dingen.